So verhindern Sie beschlagene Scheiben im Auto


Beschlagene Scheiben

Wenn man sich in diesen Tagen hinters Steuer setzt, macht sich der Winter sofort bemerkbar: beschlagene Scheiben. Es ist lebensgefährlich, damit auf der Straße unterwegs zu sein. Ehe Sie sich versehen, könnten Sie einen Radfahrer oder Fußgänger übersehen. Dabei ist es gar nicht so schwer, auch im Herbst und Winter eine kristallklare Sicht auf den Verkehr zu behalten.

Wer mit einer beschlagenen Windschutzscheibe oder den vorderen Seitenscheiben die Straße betritt, muss mit einem Bußgeld von 250 Euro rechnen. Beschlagene Scheiben werden durch die Kombination von kalter Luft und hoher Luftfeuchtigkeit im Auto verursacht.

Dass die Luft Wasserdampf enthält, sehen wir normalerweise erst, wenn sie abkühlt: Bei niedrigen Temperaturen ist die Luft schneller mit Wasserdampf gesättigt. Dann beginnt der Wasserdampf zu kondensieren. Das erklärt, warum die Außenseite Ihres Autos im Herbst morgens so oft nass ist, selbst nach einer kristallklaren Nacht.

Brillenträgerinnen und Brillenträger kennen das Phänomen der gesättigten Luft nur zu gut. Wenn Sie bei niedrigen Außentemperaturen einen warmen Raum betreten, beschlagen Ihre Brillengläser sofort. Im Auto passiert genau das Gegenteil: Sobald Sie einsteigen, reagiert der Wasserdampf in der kalten Luft auf Ihre warme Körpertemperatur. Ein Atemzug und Sie merken sofort, dass Ihre Autoscheiben beschlagen.

Warum beschlagen die Autoscheiben?

Im Auto nimmt man sehr schnell Feuchtigkeit von außen auf, z. B. wenn man nach einem starken Regenguss mit nasser Kleidung ins Auto steigt. Außerdem wird die Feuchtigkeit unter Ihren Schuhen vom Teppichboden aufgenommen. Ohne Hilfe kann die Feuchtigkeit in der Luft im Herbst und Winter kaum verdunsten. Dafür ist die Außentemperatur zu niedrig. Und wenn das Auto innen nicht trocken ist, werden die Scheiben bald beschlagen.

Bei Autos, die hauptsächlich für Kurzstrecken genutzt werden, ist das Feuchtigkeitsproblem in der Regel größer als bei Autos, die regelmäßig lange Strecken zurücklegen.

Wenn Ihr Auto schon etwas älter ist, zieht der Innenraum noch mehr Feuchtigkeit an. Die Tür- und Heckklappengummis dichten nicht mehr so gut ab. Die Innenraumfilter müssen möglicherweise ausgetauscht werden. Und Kanäle, die Regenwasser ableiten sollen, verstopfen langsam durch herabfallendes Laub und andere Schmutzansammlungen.

Durch regelmäßiges Entfernen von Laub im Bereich der Lüftungsschlitze unter der Windschutzscheibe und der Motorhaube können Sie diese Verschmutzung verlangsamen. Wenn Sie Ihr Auto nachts in einer Garage oder einem Carport abstellen können, bleiben die Lüftungskanäle am längsten sauber. Außerdem halten Sie dann die Feuchtigkeit am längsten draußen.

Tipps zur Wiederherstellung der Sicht bei beschlagenen Autoscheiben

Bei Autos, die hauptsächlich für Kurzstrecken genutzt werden, ist das Feuchtigkeitsproblem in der Regel größer als bei Autos, die regelmäßig lange Strecken zurücklegen. Während einer kurzen Fahrt wird die Heizung nicht richtig warm, so dass die Luft an Bord kalt bleibt.

Wenn Sie eine längere Strecke zurücklegen und die Heizung für eine angenehme Temperatur sorgt, kann die Wärme auch die Feuchtigkeit in der Luft verdampfen. Eine gute Luftzirkulation ist hier offensichtlich. Stellen Sie daher im Herbst und Winter die Lüftungsanlage nie auf Umluftbetrieb. Die Feuchtigkeit in der Luft kann dann nicht abgeführt werden.

Halten Sie die Lüftungsschlitze auch im Herbst und Winter so weit wie möglich offen.
Um die Sicht bei beschlagenen Scheiben so schnell wie möglich wiederherzustellen, empfiehlt es sich, die Klimaanlage einzuschalten. Das mag im Herbst oder Winter widersprüchlich klingen, aber das System entzieht der Luft auch Feuchtigkeit. Ein Tipp des ANWB: Für einen optimalen Zustand der Klimaanlage ist es viel besser, sie ständig eingeschaltet zu lassen.

Ist das Auto nicht mit einer Klimaanlage ausgestattet? Eine gute Belüftung sorgt für Luftzirkulation. Halten Sie deshalb auch im Herbst und Winter die Lüftungsschlitze so weit wie möglich offen.

Kondenswasserbildung mit einem Luftentfeuchter verhindern

Sie können noch mehr tun, um beschlagene Scheiben zu verhindern. Es beginnt mit der regelmäßigen Reinigung der Innenseite Ihrer Autoscheiben. Auf diese Weise entfernen Sie die Ablagerungen, die die Kondensation des Wasserdampfs in der Luft fördern. Verwenden Sie dazu einen guten Glasreiniger, der keine Flecken auf den Scheiben hinterlässt. Wenn Sie dann das Glas mit etwas Allzweckreiniger oder Shampoo abreiben, ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass Feuchtigkeit oder Ablagerungen am Glas haften bleiben.

Ein weiteres Hilfsmittel ist der Luftentfeuchter. Dabei handelt es sich um einen kleinen Beutel mit feuchtigkeitsabsorbierendem Granulat, den man z. B. in den Abfalleimer einer Autotür legt. Der Luftentfeuchter entzieht der Luft bis zu etwa 400 Milliliter Wasser. Mit der Zeit, wenn der Luftentfeuchter nicht mehr richtig funktioniert, ist das Granulat gesättigt.

Es ist sehr einfach, die absorbierte Feuchtigkeit in den Pellets zu verdampfen. Dazu lassen Sie den Luftentfeuchter an der Heizung im Haus trocknen. Oder fünf Minuten bei 600 Watt in die Mikrowelle stellen.

Wenn die Scheiben Ihres Autos trotz all dieser Vorkehrungen immer noch beschlagen, ist es ratsam, immer Anti-Beschlag-Tücher mitzunehmen. Wenn Sie die Fenster vor dem Verlassen des Hauses mit einem solchen Tuch abwischen, wird der größte Teil des Kondenswassers bereits von den Mikrofasern absorbiert. Die Klimaanlage und die Heizung müssen dann weniger hart arbeiten, um die Sicht frei von Kondenswasser zu halten.